Landschaftsfraß - Flächenwende in Sicht ?

Heutige Boden-, Pacht- und Mietpreise sind kontraproduktiv: Zwar scheinen sie durch ihre Höhe geeignet, mit dem Boden zu sparen, jedoch steigt mit der Höhe des Preises das leistungslose Einkommen (der Antrieb der Bodenspekulation). Ökonomische Interessen am Landschaftsverbrauch sind in marktwirtschaftlichen Systemen Normalität. Die ökologischen Funktionen der Landschaft werden so immer mehr eingeengt.

Ein langjähriger Vergleich des Landschaftsverbrauchs in Ost- und Westdeutschland zeigt, dass das marktwirtschaftliche System
auch im Landschaftsverbrauch „überlegen“ ist. Aber auch die DDR hat den sparsamen Umgang nicht geschafft. Die Fragestellung ist, können marktwirtschaftliche Mechanismen so gestaltet werden, dass soziale und ökologische Erfordernisse gesichert sind. Zu dieser Frage werden Antworten gesucht und zur Diskussion gestellt. In einer künftigen alternativen Gesellschaftsordnung können ordnungs-, preis- und steuerliche Instrumentarien das Bodenmonopol minimieren und zu einer Umkehr der ökonomischen
Interessen führen. Veränderungen sind an der Schnittstelle der Umwandlung von Agrarland in Bauland notwendig. Bisherige leistungslose Einkommen sind dorthin umzuleiten, wo ökologische Leistungen erbracht und ausgedehnt werden können. Mit kleinen, noch systeminternen Schritten kann angefangen werden.

Ohne schmerzliche Einschnitte wird es nicht gehen, aber Crash und konjunkturelle Abschwünge machen auch keinen Halt vor der Entwertung des Bodens. Eine Begrenzung des Bodenmonopols und eine Mittelumverteilung zum Schutz unserer Kulturlandschaften ist in einer sozial und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft unverzichtbar.

Eingriffe in das Bodenmonopol ermöglichen auch billigere Mieten in den Städten, was der Stadtflucht und dem Landschaftsverbrauch entgegen wirkt. Ebenso könnte der Landwirt von den zu hohen Pachtzahlungen
befreit werden, denn in Deutschland bewirtschaftet der Landwirt schon zu zwei Dritteln Pachtland - der Traum der Bauern vom eigenen Land wird nicht nur in den armen Ländern geträumt.

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© 2010 Rita Kindler
e-Mail: ritakindler@landschaftsfrass.de
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